Gerüchte gab es schon lange, aber nun steht es fest: Zum 9. August 2018 wird die „Post“ in der Ehrenfelsstraße 42-44 geschlossen.
„Post“ ist nicht ganz richtig: Die Entscheidung zur Schließung der wurde durch die Postbank getroffen, die zur Deutschen Bank gehört. Die klassische Post war nur Nutzer der Postbank-Filiale und hat dort ihre Dienstleistungen angeboten. Gesetzlich ist die Post verpflichtet, die Versorgung mit Postdienstleistungen sicherzustellen, das betrifft aber nicht die Postbank. Doch eigene Filialen betreibt die Post schon länger nicht mehr.
Für uns in Karlshorst bedeutet das, dass die üblichen Postgeschäfte (also Briefmarken, Briefe, Pakete etc.) verlagert werden in eine sog. Partnerfiliale. Diese eröffnet zum 9. August 2018 im Lotto-Laden Treskowallee 110 / Ecke Dönhoffstraße.
Wer den Lottoladen kennt, aber auch die Schlangen im alten Postamt, kann sich vorstellen, dass es womöglich eng wird in der Partnerfiliale. Andererseits wissen wir nicht, wie viele Kunden in der Ehrenfelsstraße wegen der „Postbank“ und wie viele wegen der „Post“ kamen. Die Situation werden wir auf jeden Fall im Auge behalten.
Problematischer wird es für Kunden der Postbank. Die nächste Filiale und der nächste Bankautomat liegen nicht in fußläufiger Entfernung, sondern am Tierpark oder südlich von Karlshorst. Wir wünschen uns darum, dass die Postbank neben den sicher notwendigen ökonomischen Überlegungen auch die Kundenfreundlichkeit im Auge behält! Vielleicht ist auch eine andere Lösung möglich, z.B. ein Postbank-Automat in Karlshorst.
Wir wurden schon mehrfach gefragt, was man gegen die Schließung unternehmen könne. Die zuständige Postbank ist kein staatliches Unternehmen, was die Möglichkeiten, gegen die Schließung vorzugehen, stark einschränkt. Bürgerbegehren oder Petitionen helfen da nichts. Die einer Schließung zugrunde liegenden Entscheidungen treffen die Unternehmen eigenverantwortlich und nach wirtschaftlichen Erwägungen. Sie müssen sich nicht unbedingt nach dem Bürgerwillen richten und die Entscheidung auch nicht öffentlich begründen.
Karlshorst wächst, aber die Infrastruktur hinkt hinterher. Das haben wir schon oft kritisiert und Abhilfe gefordert. Die Schließung der Postbank ist erneut eine Verschlechterung der infrastrukturellen Bedingungen in Karlshorst!