Bürgerverein fordert leistungsfähigen Nahversorger in der Parkstadt Karlshorst

Wer 2018 die Diskussionen in der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) um die Größe eines leistungsfähigen Nahversorgers in der geplanten Parkstadt noch in Erinnerung hat, kennt auch die damalige Einigung auf mind. 1.300 qm als Kompromiss zu den noch größeren Flächenforderungen. Jetzt, wo die Realisierung des Bauvorhabens Parkstadt beginnen wird, wird diese bezirkliche Einigung durch einen Bearbeiter im Senat in Frage gestellt (So erfuhren wir es jedenfalls aus der bezirklichen Wirtschaft). 800 qm seien genug und deshalb nur genehmigungsfähig. Dagegenzusetzen ist das vom Investor beauftragte Gutachten, welches eine Beeinträchtigung des Karlshorster Zentrums auf Grund der Entfernung ausschließt und einen Vollsortimenter mit entsprechender Fläche für durchaus machbar hält.

Wir protestieren ganz entschieden gegen eine solche wirklichkeitsfremde Vorgehensweise des Senats. Für 800 qm kommt kein leistungsfähiger Vollsortimenter in die Parkstadt. Die Fläche ist dafür einfach zu klein.

Das Prinzenviertel besitzt bereits jetzt keinen Nahversorger mehr. Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden. Weiterhin zwingen die geplanten mehr als 1.000 neuen Wohnungen der Parkstadt schon von sich aus, eine leistungsfähige Nahversorgung am Ort zu sichern. Hinzu kommen die umfangreichen Bauabsichten gegenüber der Parkstadt im Nachbarbezirk Treptow-Köpenick. Um das Funkhaus Nalepastrasse sind mehrere Tausend Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor geplant, für die ebenfalls kein Versorger (außer Cafés oder Restaurants) vorgesehen ist.

Wir erinnern an die fünf neuen Häuser Lehndorff-/ Ehrlichstrasse an Stelle der ehem. PLUS-Halle. Der Bezirk forderte von HELMA einen Laden als Ersatz für die Halle in den Neubauten vorzusehen, wenn auch nur mit kleinerer Fläche. So geschah es, nur niemand möchte den Laden, weil zu klein. Jetzt ist dort eine Gewerbefläche im Angebot. Die Dummen sind die Bürger.

So etwas darf sich in der Parkstadt nicht wiederholen. Der Bürgerverein hat sich deshalb schriftlich an die BVV und das Bezirksamt gewandt, die 2018 getroffene Festlegung unbedingt durchzusetzen und dabei auch angeregt, bezirksübergreifend tätig zu werden.