Sie wollten schon immer wissen, was im Kiez läuft und auch Antworten finden? Dann schauen Sie sich bitte das Video auf der Facebookseite der AfD Lichtenberg zum Thema „Rheinpfalzallee“ NICHT an. Schon in den ersten Sekunden werden Sie hier mit falschen Behauptungen und Fakten konfrontiert. (NACHTRAG 20.08.2020: Das Video ist nicht mehr auf der Facebookseite zu finden.)
Vor gut einem Jahr taten sich Anlieger der Rheinpfalzallee zu einer Anwohnerinitiative zusammen. Unterstützt werden sie seitdem sowohl vom „Bürgerverein Berlin-Karlshorst e.V.“ als auch vom Verein „Karlshorst e.V.“ . Auch wenn die beiden Vereine in ihrer Herangehensweise sehr unterschiedliche Wege gehen, so war von Anfang an beiden klar, dass es in Karlshorst ein Wohnen für geflüchtete Menschen geben wird. Grundsätzlich auch auf dem bewussten Grundstück an der Rheinpfalzallee. Mittlerweile gab es mehrere Treffen am „Runden Tisch Rheinpfalzallee“ (https://www.berlin.de/bebauungsplan-lichtenberg/beteiligung/runde-tische/rheinpfalzallee/artikel.927250.php).
Wahr im AfD-Video ist, dass „ein Bürgerverein“ nach der ersten Runde durch einen Mehrheitsbeschluss von Anwohnerinitiative, Bezirksamt und andere Beteiligte nicht mehr beteiligt wurde. Grund war hauptsächlich, dass eine Zusammenarbeit und Kommunikation auf kooperative Weise und nicht durch eine grundsätzlich konfrontierende Auseinandersetzung erfolgen soll.
Völlig falsch ist aber der von der AfD erweckte Eindruck, betroffen sei der Bürgerverein Berlin-Karlshorst e.V., denn ausgeschlossen wurde vielmehr der Verein Karlshorst e.V.
Die AfD hat hier offenbar völlig auf Recherche verzichtet, sonst käme sie nicht darauf, dass der Bürgerverein Berlin-Karlshorst, der seit 1990 existiert, vor zwei Jahren gegründet worden sein soll. Und sie würde auch nicht die Internetseite des Bürgervereins Berlin-Karlshorst einblenden, wenn sie von einem „Bürgerverein, der sich hier gegründet hat vor zwei Jahren…“ spricht. Eine “gefühlte Wahrheit“ ist nun einmal keine Wahrheit. Diese „Verwechslung“ der beiden Vereine passiert nicht zum ersten Mal, so dass sich die Frage nach Ignoranz oder Absicht stellt…
Der Bürgerverein Berlin-Karlshorst e.V. kann auf 30 Jahre Wirken für den Ortsteil Karlshorst zurückschauen und hat mit seinen eigenen Visionen auch Anknüpfungspunkte in Richtung Politik und Verwaltung vorgelegt. Unsere Forderungen zielen auf mehr soziale Infrastruktur für ganz Karlshorst, und gehen nicht einher mit der pauschalen Ablehnung von Menschen, die der Hilfe und Solidarität der Gesellschaft bedürfen. Die ehemalige Unterkunft für Geflüchtete an der Köpenicker Allee hat gezeigt, dass in Karlshorst Menschen aus verschiedenen Kulturen, mit unterschiedlichen Wünschen und Träumen zusammenleben können. Eine aktive Helferstruktur besteht bis heute und kann auch durch neue Projekte angefüllt werden. Die früheren Vorbehalte haben sich in keiner Weise bestätigt.
Auch wenn wir der Art und Weise der Bebauung an der Rheinpfalzallee weiterhin kritisch gegenüberstehen, wissen wir doch, dass ein Kompromiss, sollte er noch gefunden werden, nur mit dem Bezirksamt, den beteiligten Senatsverwaltungen, der HOWOGE und der Anwohnerschaft zum Tragen kommen kann und nicht gegen sie. Genau dafür werden wir uns auch weiterhin einsetzen.