Einwohnerversammlung zur Bundestagswahl – das Ergebnis

Wir danken allen, die daran beteiligt waren, dass unsere Einwohnerversammlung mit den Lichtenberger Direktkandidaten am gestrigen Montag stattfinden konnte.
Kandidatinnen und Kandidaten von sieben Parteien, die sich um ein Lichtenberger Direktmandat im Bundestag zur Wahl stellen, waren von uns zur Podiumsdiskussion eingeladen worden: Danny Freymark (CDU), Elisabeth Giesemann (Grüne), Sören Henschel (FDP), Ines Schwerdtner (Linke), Beatrix von Storch (AfD), Norman Wolf (BSW) und Jan Zimmerling (SPD). Herr Henschel wurde krankheitsbedingt kurzfristig durch die Kandidatin aus dem Nachbarbezirk Treptow-Köpenick, Paulin Nusser, vertreten. Leider teile die Direktkandidatin der Grünen am späten Abend des Vortages per Mail mit, dass sie sich nicht der Diskussion stellen wolle. Grund war die Anwesenheit von Frau von Storch (AfD), zumal am Abend des Holocaust-Gedenktages.

Vor einem Publikum, dass den Saal im Kulturhaus Karlshorst bis auf den letzten möglichen Platz ausfüllte (es tut uns leid, dass einige draußen Wartende nicht mehr hineindurften, aber der Brandschutz ist da unerbittlich), fand dann trotz teilweise eisiger Ablehnung eine dennoch weitgehend sachliche, aber auch angespannte Diskussion statt. Auch das Publikum kam mit Fragen zu Wort. Die Themen reichten vom lokalen Engagement und anderen Lichtenberger Themen, Wirtschaft, Migration, Umweltpolitik bis zu Sozialem.
Am Beifall und an etlichen Zwischenrufen war gut zu erkennen, dass es einigen Parteienvertretern besser gelang, Freunde zur rechtzeitigen Teilnahme zu mobilisieren als anderen. Die öffentliche Berichterstattung in der Tagespresse (auch online) gibt vielfältige Bewertungen wieder, auf die wir an dieser Stelle verweisen.

Ja, es gab auch Gegenwind, aber nicht nur der Vorstand des Bürgervereins war sich einig: Demokratie muss auch Meinungen aushalten, die der eigenen diametral entgegenstehen. Ausgrenzen oder ignorieren des politischen Konkurrenten hilft da nicht – im Gegenteil, das führt nur zur Stärkung der Opferrolle, die von manchen nur zu gern strapaziert wird. Man kann Gegner nur entzaubern, wenn man sie inhaltlich stellt. Dass es hier verschiedene Herangehensweisen gibt, war uns von vornherein klar. Unser Ziel mit dieser Veranstaltung war es, dass sich die Lichtenberger ein eigenes Bild aus erster Hand machen konnten. Wir glauben, das ist gelungen.
Der Bürgerverein hatte sich zu seiner Gründung gleich nach der Wende das Wort „überparteilich“ in seine Satzung geschrieben. Das leben wir nicht nur in der Zusammensetzung des Vorstandes, sondern auch darin, dass wir auch nach dieser Veranstaltung keine Empfehlung abgeben, für welche Partei man sich zur nächsten Bundestagswahl entscheiden möge.

Zum Ende der Einwohnerversammlung riefen wir zu einer Art „Probeabstimmung“ auf. Hier sind die Ergebnisse, die allerdings keineswegs repräsentativ für den Bezirk sein können):
Wahlbeteiligung ca. 39 % (78 abgegebene Stimmen bei rund 200 Teilnehmern)
Linke = 47,44 % (37 Stimmen)
CDU = 17,95 % (14 Stimmen)
AfD = 12,82 % (10 Stimmen)
BSW = 11,54 % (9 Stimmen)
Grüne = 5,13 % (4 Stimmen)
SPD und FDP = je 2,56 % (je 2 Stimmen)