Ergebnisse der Einwohnerversammlung „Infrastruktur in Karlshorst“

Wie soll die Entwicklung von Karlshorst, insbesondere die Entwicklung der Infrastruktur, gezielt mit einem Konzept bis 2030 erfolgen?  Dazu hatten der Bürgerverein und das Bezirksamt am 11. Februar 2019 eingeladen. Wegen der Situation am Bahnhof Karlshorst kamen zusätzlich Vertreter der Deutschen Bahn AG hinzu.

Im wieder gut gefüllten Saal des Kulturhauses erfuhren die Karlshorster aus dem Mund unseres Bezirksbürgermeisters Michael Grunst, wie das Bezirksamt die Infrastruktur von Karlshorst beurteilt und wie deren weitere Entwicklung beabsichtigt ist.

Zahlreiche Grafiken (HIER klicken) und Zahlenangaben sollten zeigen, dass das Bezirksamt die Entwicklungsschwerpunkte erkannt habe und langjährig Abhilfe schaffen wird. Der Bezirksbürgermeister räumte jedoch ein, dass Zeitverluste entstanden seien, verursacht durch fehlende Kapazitäten und vor allem fehlende finanzielle Mittel, jetzt aber die Situation verbessert sei. Er verwies auf die Erarbeitung von Masterplänen für Lichtenberger Stadtteile, darunter in absehbarer Zeit auch für Karlshorst, die eine planmäßige Handlungsweise ermöglichen werden.

Der Bürgerverein hatte ganz bewusst in Vorbereitung dieser Versammlung sein Entwicklungskonzept für Karlshorst bis 2030 mit zehn Forderungen veröffentlicht (HIER klicken) und muss feststellen, dass die erhofften konkreteren Antworten des Bezirks ausgeblieben sind. Die dargestellten Zahlen und Grafiken stellten genau betrachtet nivellierende Aussagen zur Verfügung und erwecken den Eindruck, dass die Dinge doch einigermaßen beherrscht werden, waren aber keine Antwort auf die aktuellen Probleme.

v.l.n.r.: Jan Ebering (DB AG, Arbeitsgebietsleiter Baumanagement; Wilfried Nünthel (BezStR Schule, Sport, Öfftl. Ordnung, Verkehr, Umwelt); Michael Grunst (Bezirksbürgermeister); Katrin Framke (BezStrn Familie, Jugend, Gesundheit, Bürgerdienste); Dr. Andreas Köhler (Vorsitzender Bürgerverein Karlshorst)

Die Aussagen zur Infrastrukturentwicklung blieben vage und vor allem langfristig angelegt. Ihre Anpassung würde deutlich später erfolgen als der geplante Neubau von Wohnungen. Die deutliche Forderung des Bürgervereins, vorrangig erst einmal die überlastete bestehende Infrastruktur der Entwicklung anzugleichen, blieb unbeantwortet.

Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte die DB AG die weitere Planung der Bauarbeiten am S-Bahnhof Karlshorst vor und räumte auch Fehler in der Vergangenheit ein. Die Präsentation der Bahn finden Sie HIER.
Die wichtigsten Aussagen für die Weiterarbeit am Bahnhof waren:

  • Die Arbeiten am Bahnhof selbst, einschließend der Zugang zum Carlsgarten, sollen zum Jahresende 2019 abgeschlossen sein.
  • In den Osterferien und in mindestens zwei Wochen der Sommerferien wird der S-Bahnverkehr wegen der Bauarbeiten (Einbau eines Entwässerungssystems und Aufstellung der fehlende Dachstützen) nur auf einem Gleis durchgeführt, was einen 20-Minuten-Takt zur Folge hat.
  • Das (denkmalgeschützte) Dach kann erst im Jahr 2020 wieder aufgesetzt werden, da hierfür eine komplette Einstellung des S-Bahnverkehrs während dieser Arbeiten erforderlich ist. Da 2019 der Regionalverkehr der Linie R 1 wegen Bauarbeiten unterbrochen werden muss, die U 5 auch durch Baumaßnahmen beeinträchtigt ist und der Straßenbahnverkehr durch die Bauarbeiten in Karlshorst eingeschränkt sein wird, ist ein zusätzlicher zeitweiliger Totalausfall der S-Bahn nicht mehr zumutbar.
  • Die derzeit sehr unbefriedigende Situation durch das Fehlen eines Fahrkartenautomaten und Entwerters auf dem Bahnsteig will die DB bis Ende Februar beseitigen.

Gut angenommen wurde die anschließende Möglichkeit, mit den Bezirksamtsvertretern und der Bahn an Einzeltischen intensiver diskutieren zu können, als bei der üblichen Frage-Antwort-Situation im großen Saal. Zusammengefasst müssen wir feststellen, dass die Themen Infrastruktur und auch der Bahnhof weiterhin hochaktuell bleiben und weitere öffentliche Aussprachen erfordern.

(Fotos: Mario Rietz)