Neue Tramlinie 22 – aber nicht so!

Der Bürgerverein Berlin-Karlshorst e. V. bemüht sich seit vielen Jahren um die ÖPNV-Anbindung von Karlshorst-Süd an das nahe gelegen Karlshorster Zentrum mit seinem Angebot an Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten. Die BVG wies uns immer wieder mit dem Argument ab, dass das zu geringe Fahrgastaufkommen aus dem Prinzenviertel keine neue Linie rechtfertigt, die über das Karlshorster Zentrum fährt.

Auch eine Veränderung der Linienführung der Tram 21 nach Norden statt nach Süden wurde abgelehnt, da die Rummelsburger auf die Verbindung zum S-Bahnhof Schöneweide nicht verzichten können.

Mit dem Umbau des Bahnhofs Ostkreuz und der geplanten veränderten Linienführung der 21 über diesen Bahnhof, mit der Forderung der Rummelsburger nach einem 10-Minutentakt für die Straßenbahn und mit der Entstehung der Parkstadt Karlshorst schlug der Bürgerverein eine neue Linie 22 vor, die über den Bahnhof Karlshorst fahren sollte und damit viele Forderungen abdecken würde. Auch dem Argument des fehlenden Fahrgastaufkommens wäre so begegnet worden. Vorgeschlagen wurde eine Art Kreisverkehr über die S-Bahnhöfe Karlshorst, Friedrichsfelde-Ost, Lichtenberg und Rummelsburg.

Der „Berliner Woche“ vom 20. Januar 2024 ist nun zu entnehmen, dass die neue Tramlinie 22 bei der BVG fest eingeplant sei. Der Start hängt vom Neubau einer Kehrmöglichkeit am Blockdammweg ab – Termin leider noch unbekannt, trotzdem ein Erfolg.

Was aber irritiert, ist die geplante Linienführung. Die Bewohner der Parkstadt werden demnach besser angeschlossen, wenn sie nach Ostkreuz, zum Bersarinplatz oder S-Bahnhof Springpfuhl wollen. Nur das ca. 1 km entfernte Zentrum von Karlshorst erreichen sie mit dem ÖPNV immer noch nicht! Sie müssten an der Haltestelle Treskowallee / Traberweg umsteigen oder ein größeres Stück des Weges laufen. Wer macht das schon? Man nimmt dann bei Bedarf das Auto – das Klima freut sich!

Der vom Bürgerverein vorgeschlagene „Rundkurs“ würde die zu bauende Kehre am Blockdammweg erübrigen und die Bewohner von Karlshorst-Süd, wie ausgeführt, ins Zentrum von Karlshorst und an den dortigen S-Bahnhof bringen. Die Linie 22 könnte vermutlich bald starten, statt auf die Kehre zu warten.

Wie uns bekannt ist, sind in der Nachbarschaft der Parkstadt weitere Wohnungs- und Geschäftsbauvorhaben geplant. Vielleicht führt das am Ende doch zum Umdenken und die BVG lässt die Linie 22 nicht am Blockdammweg enden. Der Bürgerverein Berlin-Karlshorst gibt jedenfalls nicht auf!