Aus für den Regionalbahnhof Karlshorst

Der Bürgerverein Karlshorst hat zum endgültigen Aus für den Regionalbahnhof Karlshorst die folgende Presseerklärung herausgegeben:

Ungeachtet der jahrelangen Proteste und Tausender von Unterschriften der Karlshorsterinnen und Karlshorster gegen den Wegfall der intensiv genutzten Regionalanbindung haben der Berliner Senat und die Deutsche Bahn AG das endgültige Aus für unseren Regionalbahnhof Karlshorst zum bevorstehenden Fahrplanwechsel 2017 beschlossen.

Am 09. Dezember 2017 hält der letzte Regionalzug in Karlshorst. Künftig sollen die Bahnhöfe Ostkreuz und Köpenick die weggefallene Anbindung ersetzen.

Der Bürgerverein Berlin-Karlshorst hat in den vergangenen Jahren immer wieder hervorgehoben, dass weder Ostkreuz noch Köpenick eine Tram-Queranbindung wie Karlshorst besitzen. Dadurch konnten bisher auch Fahrgäste aus Friedrichsfelde und Schöneweide über eine kurze Verbindung den Regionalzug nutzen.

Zudem wächst durch Zuzug die Karlshorster Bevölkerungszahl und damit auch die Zahl potentieller Fahrgäste.

Durch den Wegfall der Regionalanbindung ab dem 10. Dezember 2017 ist Unverständnis garantiert!

Was bedeutet das für die Fahrgäste?

Die etwa 1.500 täglichen Berufspendler müssen sich dann auf die S-Bahnzüge orientieren, die z. B. in den morgendlichen Berufsverkehrszeiten bereits jetzt meist überfüllt aus Richtung Köpenick in Karlshorst ankommen und kaum noch Fahrgäste aufnehmen können. Die zusätzlichen Nutzer aus dem weggefallenen Regionalanschluss werden die Situation weiter verschärfen.

Ein Wegschauen der Verantwortlichen und die Erwartung, dass sich die Angelegenheit von selbst regelt, werden das Problem nicht lösen.

Der Bürgerverein fordert deshalb die Bahn und den Senat auf, in den Berufsverkehrszeiten durch den Einsatz von Zusatzzügen die bisherigen Taktzeiten von 10 Minuten auf einen 5-Minuten-Takt zu verkürzen.

Wir schlagen vor, diese Zusatzzüge mindestens bis zum Bahnhof Warschauer Straße fahren zu lassen, der nach Abschluss seiner Sanierung wieder dafür geeignet sein wird.

Diese Regelung würde ein Entgegenkommen für den Wegfall des Regionalanschlusses in Karlshorst darstellen, denn die Umsteigemöglichkeiten in Ostkreuz und Warschauer Straße wären schneller erreichbar.

Dr. Andreas Köhler

Vorsitzender                                                                                                                 16.11.2017